Die polnischen Stammeswappen

Die alte Legende-Geschichten-Sagen, unter anderem unser Wappen Prawdzic

 

1.  Paparona
papara.jpgIm blauem Felde eine weiße auf grünem Boden sitzende Gans; der Helmschmuck, eine Krone darin fünf Straußenfedern.
Der Ursprung dieses Wappens wird auf den im Jahre 360 vor Christus von den Galliern versuchten nächtlichen Überfall des Kapitels in Rom zurückgeführt, wo die Besatzung durch das Schnattern der Gänse aufgeweckt wurde und den Überfall zurückschlug. Um die Mitte des 14. Jahrhundert wurde dieses Wappen aus Italien nach Polen eingeführt, wo seine neue Heimat wohl die Wojewodschaft Sieradz war. Es wurde nach dem Wappenbilde auch Ges und Gaska (Gans und Gänschen) genannt, doch war sein vornehmlicher Zuruf-Name Budzisz (von Budzic=wecken).
Dieses Wappen führen die Familien:
Pstrokonski, Rawil, Budziczewski, Chodowski, Kamiomojski, Papara, Trzebicki, Parzniewski und Szydlowski und Wodziniecke.

(Emillian von Zernicki-Szeliga r. 1904 Hbg Seite 62)

2. Na-piwo
napaiwon.jpgIn goldenem Felde (Schild) ein vorwärtssehender Hirschkopf, auf dem zwischen dessen Geweih ein rechts gekehrter, doch den Kopf nach links wendender grauer Wolf mit erhobener Rute sitzt; Helmschmuck, eine Krone daraus fünf Straußenfedern, über den Ursprung wird gesagt:

Der König Boleslaw II 1102-1139, erhielt von einem Ritter einen lebenden Hirsch, den derselbe mit großer Anstrengung im Walde gefangen, nachdem er ihn einem denselben verfolgenden Wolfe abgejagt hatte. Der König verlieh dem Ritter dafür dieses Wappen und sagte ihm dabei im Scherze: Na piwo: („für Piwo)

 

Das Wappen erhielt hierdurch den Namen Napiwo-Napiwon.

Das Wappen führen die Familien: Borkowski, Gostynski, Ossowski, Radzimski und Wloszakowski. (Buch: Poln. Stammw. Emil v. Zern.-Sze. r. 1904 Hbg. S. 53-54)

3. Radwan                      
radwan.jpgIm roten Felde eine an waagerechtem Stabe hängende goldene Kirchenfahne mit drei mit goldenen Franzen besetzten viereckigen Enden, oben besetzt mit einem goldenen Kavalierskreuz, Helmschmuck, drei Straußenfedern.
In dem eine Krone und Feldzuge des Königs Boleslaw des Kühnen (1050-82) gegen die Russen war der Rotmeister Radwan mit Führung der Vorhut betraut.
Er stieß am Flusse Bug auf einen so starken Feind, dass an einen erfolgreichen Kampf nicht zu denken war. um aber vor dem Feinde nicht zu fliehen, beschloss Radwan mit seiner kleinen Truppe den Angriff auf die Gefahr hin, den Tod zu finden. Er wurde auch geschlagen und zum Rückzeuge gezwungen und verlor seine Fahne.
Um seine Truppe wieder zu sammeln und zum nochmaligen Angriff zu führen, nahm er aus der Kirche des Dorfes in das sie gekommen waren, eine Kirchenfahne, die den seinen vorgetragen wurde. Der Feind glaubte bei dem erneuten Angriff der Polen, dass diese neuen Zuzug erhalten hatten, zog sich eiligst zurück, so daß Radwan Herr des Gefechtsfeldes blieb.
Der König verlieh dem Radwan als Auszeichnung die Kirchenfahne in das Wappen, welches nach ihm den Namen Radwan erhielt.
Diese Wappen führen unter anderem die Familien Czapka, Glinski, Gluchowski, Gorski, Lubanski, Piwko, Szarawski, Osinski und Zarski.
(Buch: Poln. Stammw. Emi. v. Zern-Sze. r. 1904 Hbg. S. 76-77)

4. Prawdzic
prawdzic.jpgIm blauen Feld (Schild) eine rote gezinnte Mauer aus der ein goldener links (auch rechts)gewendeter Löwe halb aufwächst, der in seinen Vorderpranken einen schwarzen Ring hält, sein Schweif ist ebenfalls sichtbar. Helmschmuck, eine Krone und in gleicher, jedoch fast ganz aufwachsender Löwe mit dem Ringe     ebenfalls links oder rechts gewendet.
Dieses Wappen jedoch ohne den Ring führte am Rhein der Graf Andreas Dinheim, der zur Zeit des Königs Boleslaw Krzywoust (Schiefmund) an dessen Feldzügen mit Auszeichnung teilnahm und dann in Polen blieb, wo er sich um 1123 mit der einzigen Tochter des Jan Prawda, Landrichter von Gostyn vermählte, die ihm die Güter Szczawin und Trabk (Trambski) zubrachte. 

Das Stammwappen seiner Gemahlin war ein eiserner Ring, den er nun als Vermehrung in sein Wappen aufnahm, diesen Ring dem Löwen in die Tatzen stellend.
Nach dem Namen Prawda wurde dieses neue Wappen Prawdzic genannt. Es wird mitunter aber das Feld (Schild) auch silbern geführt, der Löwe als Helmschmuck durch drei Straußenfedern ersetzt. Dieses Wappen führen die Familien Baranowski, Bogacki, Brochocki, Debski, Dinheim, Golynski, Prawda, Gulcz-Golez, Gulszewski, Labiszynski, Parys, Piwo, Piwko, Radzanowski, Pruski, Sierpski (Erbe Piwo) Sollohub, Wolski, Sawinski, Trampski, Szubski und viel andere Familien.
(Emi. v. Zern-Sze r. 1904 Hbg. S. 70-71)



Wappen aus dem Buch: Tad. Gajl-Herb.Szla. Rzec. Obo. Narod. Dzgk 2003

 

Gerd von Piwkowski

30.10.2021

 

 

 

 

 

 

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