2019 - 2021
Langenfelder Wochenpost vom 23.01.2019
Michaela Noll zu Gast bei der Senioren-Union am 13.12.2018
Rheinische Post vom 16.01.2019
Neujahresempfang am 13.12.2018
Rheinische Post vom 02.11.2019
In Richraths Mitte fehlen Fahrradständer
Über Richrath diskutierten u.a. Dirk Weinfurth (vorne v.r.), Gerd von Piwkowski, Lothar Portugall und Wolfgang Ritter mit RP-Lokalchef Stephan Meisel. Foto: Matzerath, Ralph (rm-)
In der Richrather Ortsmitte gebe es „deutlich zu wenig Fahrradständer“, sagt Jutta Schneider. „Wie ich radeln viele Menschen aus den umliegenden Wohngebieten zum Einkaufen hierher. Vor allem rund um den Edekamarkt knubbelt es sich.“ Mit diesem Mangelhinweis eröffnet die Richratherin am Donnerstag die Mobile Redaktion der Rheinischen Post vor dem Kirchturm von St. Martin. Tatsächlich belegt direkt in Sichtweite das wegen der Einkäufe für Feiertag und Wochenende verstärkte Verkehrsgewühl an der Kaiserstraße ihre Kritik. Mangels Ständern stehen etliche Drahtesel im Weg rum.„Da muss unbedingt etwas getan werden“, merkt auch Lothar Portugall an. „Und zwar nicht nur hier, sondern auch vor der Lukaskirche, weil ja viele Radler auch von Süden her ins Richrather Ortszentrum gelangen.“ Dass sie dies auf dem verkehrsberuhigten Abschnitt der Kaiserstraße erlaubterweise entgegen der für Autos vorgeschriebenen Einbahnrichtung tun, bezeichnet Pramatha Mitra an den RP-Stehtischen als „gefährlich“. Immer wieder komme es zu brenzligen Situationen, vor allem beim unvorsichtigen Ausparken von Autos.
Einig ist sich die Runde, dass die Ortsteilmitte attraktiv gestaltet und mit Läden nicht nur für den täglichen Bedarf gut bestückt ist. Doch die Zahl der Autos in der Tempo-20-Zone sei schon sehr hoch, oft zu hoch. „Und wenn dann noch manche Leute ihr Auto verbotswidrig abstellen, kommt es schnell zum Stau“, merkt Portugall an. „In dem steht dann auch der Linienbus. Am besten platziert man gerade auf solchen Flächen Fahrradständer, die fürs wilde Parken genutzt werden.“ Wolfgang Ritter fände es gut, wenn sich Nachbarn für Einkäufe mit dem Auto „wenigstens zu Fahrgemeinschaften zusammentun würden“. Der ehemalige städtische Verkehrsamtsleiter Wolfgang Honskamp und BGL-Ratsherr Andreas Menzel bedauern, dass die über Privatgrund führende frühere Direktverbindung für Radler zwischen Kirsch- und Kaiserstraße nicht mehr vorhanden ist.
Portugall bezeichnet es als Hauptproblem für Richraths Ortszentrum, dass der durch Schranken geregelte Bahnübergang an der Kaiserstraße immer noch nicht durch eine Unterführung ersetzt worden ist. In seiner Zeit als Ratsherr der CDU hatte Portugall sich vor Jahrzehnten für eine große Unterführung stark gemacht, doch wurde dieses baureife Vorhaben vom jetzigen Stadtrat unlängst abgespeckt. Baustart für einen nunmehr geplanten kleineren Tunnel zur Hildener Straße soll laut Stadtverwaltung frühestens in fünf Jahren sein. „Das muss doch eher möglich sein“, meint Portugall und berichtet von einem Vorstandsbeschluss der Richrather CDU vom vergangenen Sonntag. „Wir fordern von der Verwaltung einen Zeitplan für eine beschleunigte Planungs- und Bauzeit sowie einer Informationsversammlung für die Bürger.“ Zudem müssten nach Ansicht des Richrather CDU-Vorstands die städtischen Planer wegen des erheblichen Durchgangsverkehrs aus Hilden und Solingen ein Konzept zur Umfahrung der Ortsmitte erstellen – etwa mit zwei Kreiseln am Winkelsweg statt der Kreuzungen mit der Hildener- beziehungsweise Berghausener Straße. Und der geplante Radschnellweg in Richtung Düsseldorf solle zum Schutz von älteren Spaziergängern und Kindern nicht über die so genannte Pappelallee geführt werden, sondern am westlichen Rand des Landschaftsparks Fuhrkamp entlang.
Eine weitere Problemzone ganz in der Nähe spricht Dirk Weinfurth an: „Im Sinne von Fußgängern und Radlern muss das südliche Ende der Meisentalstraße durch Laternen gut beleuchtet werden. Dort ist es abends stockdunkel.“
Als zweiter Vorsitzender des Fußballvereins Tuspo Richrath beklagt Dejan Nikolovski in der Gesprächsrunde den schlechten Zustand der Kunstrasenplätze Am Schlangenberg. „In der sommerlichen Hitze verklumpte das Granulat und wir mussten teils den Trainingsbetrieb einstellen.“ Auch die Gebäude des Sportplatzes seien dringend renovierungsbedürftig.
von Stephan Meisel
Einladung zu letzen CDU Gesamt-Fraktionssitzung in Langenfeld am 24.08.2020
Langenfelder Wochenanzeiger vom 05.09.2020
Spenden statt Geschenke zum 80. Geburtstag von Gerd von Piwkowski am 07.03.2020
Stadtteilpaten sorgen für ein gutes Image/Rheinische Post v. 29.12.2020
Jörg Brandt und Gerd Paul von Piwkowski (v.l.) gehen aufmerksam durch die Stadtteile und melden Missstände.
VON MARTIN MÖNIKES/RP-Photo: Ralpf Matzerath
LANGENFELD | Der „Pate“ steht im Sprachgebrauch für jemanden, der Verantwortung übernimmt. In diesem Sinne verstehen sich die Stadtteil-Paten in Langenfeld, die seit 2002 ehrenamtlich ihre wachen Augen auf Missstände in bestimmten Ortsteilen richten. „Nicht um zu meckern, sondern damit Gefahren beseitigt werden, ehe Schäden entstehen“, erklärt Gerd Paul von Piwkowski, einer von ursprünglich 15 Paten seine Motivation. Der inzwischen 80-Jährige, der seit 1961 in Langenfeld lebt und in verschiedenen lokalen Gremien mitwirkt, ergänzt: „Ich liebe meine Stadt und möchte mich deshalb nützlich machen.“
Der Beobachtungshorizont eines Paten ist vielschichtig. Es geht sowohl um Menschen als auch um Sachen. Paten haben Hundehalter im Blick, die ihren Vierbeiner in Sandkästen scharren lassen, Müllablagerungen, überquellende Altglas-Container, defekte Laternen, wuchernde Pflanzen, Mängel auf Spielplätzen, Laubanhäufungen und Kanalverstopfungen bis zu unleserlichen Straßenschildern oder losen Gehwegplatten.
„Die städtischen Mitarbeiter können trotz aller Mühe nicht überall sein. Wir sind froh über die Hinweise unserer Paten oder Tipps aus der Bürgerschaft. So entstehen aus kleinen Schadstellen keine großen Probleme, die erhebliche finanzielle Folgen haben könnten“, erklärt Hans-Jörg Brandt, Abteilungsleiter beim städtischen Bauhof und Ansprechpartner der Paten.
Gerd Paul von Piwkowski sei ein besonders reger Pate, lobt Brandt. Der frühere leitende Mitarbeiter im Einzelhandel kümmert sich primär um den Bereich zwischen Richrather Straße, Winkelsweg bis zum Immigrather Platz. Bis zu 400 Meldungen sind von ihm, teilweise mit Fotos, in den Akten zu finden.
Leider sei im Laufe der Zeit die Zahl der Stadtteil-Paten zurückgegangen. Drei bis vier aktive Helfer seien nur noch dabei. Glücklicherweise meldeten auch engagierte Vereine wie der Bürgerverein Langfort oder der Sauerländische Gebirgsverein offensichtliche Mängel.
Der seit fünf Jahren beworbene „Mängelmelder“ auf der städtischen Homepage vergrößere quasi die Zahl der potenziellen Paten erheblich. Mit wenigen Klicks kann jeder Bürger Müllablagerungen, stehen gebliebene Mülltonnen, defekte Ampeln, überquellende Altkleiderboxen, abgemeldete Autos oder klappernde Kanaldeckel melden – und gleich ein Foto davon hochladen. Der genaue Standort wird abgefragt, ebenso die Personalien des Melders. Rund 20 Meldungen kommen so wöchentlich zum Bauhof. Brandt gibt die Aufträge innerhalb des Betriebs weiter, gegebenenfalls sofort. Spätestens am nächsten Morgen finden Gartenbauer, Straßenbauer oder die Abfall-Kolonne die Aufträge in ihren Fächern.
Piwkowski selbst hat keine schlechten Erfahrungen gesammelt, wenn er Mitmenschen auf deren Fehlverhalten aufmerksam machte, in seltenen Fällen zeigt er einen Ausweis, der seine Funktion deutlich macht. „Manchmal entschuldigen sich sogar Betroffene.“
Nach seinem Verständnis geht das Engagement eines Paten über solche Kontrollaufgaben hinaus. Mit Erfolg kämpfte er – gemeinsam mit Bürgerinitiativen – für Projekte wie die Schallschutzwand an der Güterzugstrecke oder den Kreisverkehr Richrather Straße/Bahnstraße. „Zehn Jahre hat es gedauert.“ Aktuell ist sein Ziel, die Bahnstraße vom Kreisverkehr bis hinter die Kreuzung Immigrather Straße als Tempo-30-Zone auszuweisen.
Rheinische Post vom 17.05.2021
RP-Foto:RALPH MATZERATZ
Ahnenforschung ist die große Leidenschaft des Langenfelder Gerd P. Frhr. v. Piwkowski
Der Langenfelder Gerd P. Freiherr von Piwkowski spürt anhand von historischen Dokumenten der eigenen Familiengeschichte nach. Im Arbeitskreis Ahnenforschung des Stadtarchivs tauscht er sich mit Gleichgesinnten aus und nutzt wie sie die digitalen Recherchemöglichkeiten.
VON ISABEL KLAAS
LANGENFELD | Vielleicht kennen wir noch unsere Ur-Großeltern. Doch alle Vorfahren, die weiter zurückreichen, umgibt in der Regel tiefste Dunkelheit. Nicht so bei Gerd P. Freiherr von Piwkowski. Der 81-jährige Langenfelder hat seine väterliche Abstammungslinie bis ins Jahr 1000 zurückverfolgt. Heute weiß er, dass er von den Äbten Bonek und Mirek Piven abstammt. Die wurden aus dem Zisterzienserkloster Marienstatt während der zweiten Christianisierungswelle nach Preußen vertrieben. Und Preußen war auch die Heimat der von Piwkowskis, bevor sie schließlich in Langenfeld landeten. Um Fragen vorzubeugen: Damals hatten die Äbte tatsächlich noch Frauen.
Ein bisschen hat dem passionierten Ahnenforscher von Piwkowski bei seiner Suche das Stadtarchiv Langenfeld geholfen. Und vor allem der dort etablierte Arbeitskreis, der sich mit Ahnenforschung beschäftigt. Und – darauf ist Archiv-Leiterin Dr. Hella-Sabrina Lange besonders stolz: das digitale Personenstandsarchiv, das die Langenfelder selbst aufgebaut haben. Es gibt dort drei Stränge: das Buch für Geburten, Sterbefälle und Hochzeiten. „Mit etwas Glück und Geduld kann man in diesem Archiv seine Vorfahren bis in die Zeit Napoleons zurückverfolgen“, sagt Lange. Vorausgesetzt, Langenfeld war auch der Wohnort der Vorfahren. „Was aber durch die beiden Weltkriege und Vertreibungen eher selten ist“, meint Lange. Für die Suche nach Vorfahren, die woanders gelebt haben, kann man sich an die dortigen Stadt- und Gemeindearchive wenden.
1810 wurde das so genannte Zivilstandsregister in den von Frankreich aus regierten Staaten wie dem Großherzogtum Berg und dem Königreich Westfalen eingeführt. Und bis in diese Zeit kann man unter Umständen zurückgehen. Vorher waren Geburten, Hochzeiten und Todesfälle nur in Kirchenbüchern verzeichnet. Das heißt, man muss in Kirchen und Klöstern anfragen, um die gewünschten Informationen zu bekommen.
Seit 2011 trifft sich der Kreis der Ahnenforscher regelmäßig in Langenfeld und sucht nach den Spuren väterlicher- oder mütterlicherseits. Das wird einfacher, seit 2009 das Personenstandsgesetz geändert wurde und die Akten nach einer Sperrfrist von den Standesämtern an die Archive übergeben werden und öffentlich einsehbar sind.
Wer den Namen eines seiner Vorfahren hat oder die Nummer eines Dokuments, kann sich am Computer-Platz im Stadtarchiv auf die Reise begeben. Allerdings muss der Gesuchte mindestens 30 Jahre tot oder vor 110 Jahren geboren worden sein. Ehedokumente sind 80 Jahre nach der Eheschließung einsehbar.
Archivleiterin Lange ist froh über das umfangreiche digitale Archiv, in das die Namenslisten aus den Personenstandsregistern über Jahre händisch eingetippt wurden. Die entsprechenden Dokumente wurden eingescannt.
Wer geduldig ist wie Piwkowski, erfährt viel über Lebensorte, Familienstand, Beruf und die Todesursache der Vorfahren, über Kriege, Krankheiten und Qualen, die sie erleiden mussten. „Unser Leben baut sich auf der Vergangenheit auf“, sagt der Ahnenforscher. Deshalb sei die Recherche für ihn so wichtig. Wer etwas über seine Vorfahren wisse, kenne sich selbst besser.
Allerdings hat Piwkowski seine Suche schon sehr früh weit vor dem Bestand des Langenfelder Archivs begonnen. „Als meine Familie 1940 nach dem Krieg nach Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein kam, wurden wir als Polacken beschimpft“, erzählt von Piwkowski. Schon als Junge habe er sich gedacht: „Warum nennen die uns so? Wir sprechen doch viel besseres Deutsch als die Einheimischen.“ Das ließ ihm keine Ruhe, und er begann zu recherchieren, wo seine Familie eigentlich herkommt.
Heute investiert der 81-Jährige täglich drei Stunden in die Recherche. Im Arbeitskreis sei er zu „98 Prozent“ Ratgeber, sagt er. Denn die Suche nach den Vorfahren ist auch laut Archivchefin Lange nicht immer so einfach. Im Laufe der Jahrhunderte verändert sich die Schreibweise von Namen – sowohl Vor- als auch Nachnamen. „Manche Menschen waren des Schreibens nicht mächtig und wussten einfach nicht, ob man Gustav mit V oder F schreibt“, sagt Lange. „Schon ist man auf der falschen Fährte. Oder ein Mensch stirbt auf dem Krankentransport von Richrath nach Köln in Leverkusen und wird dort im Sterberegister verzeichnet, obwohl er nie in Leverkusen lebte.“ Alles das, erschwere die Suche. Manche Dokumente seien nur schlecht lesbar oder in Latein oder Polnisch geschrieben.
„In unserem Ahnenforscher-Arbeitskreis gibt es immer Leute, die etwas übersetzen können und Rat wissen“, sagt Archivleiterin Lange. „Vor Corona waren bis zu 25 Leute da, und wir freuen uns immer über junge Teilnehmer, die sich der eigenen Familiengeschichte widmen.“ Es sei sehr schön zu erleben, wie das Angebot von vielen genutzt werde. Neben den Hobby-Historikern ist es Lange zufolge übrigens die große Gruppe der Erbenermittler, die auf das digitale Archiv zurückgreifen.
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