Namensforschung zu Piwkowski

 

Etwas über Namensforschung
 
Die Frage zu beantworten, wo kommt der Name Piwkowski her oder was bedeutet er, ist sehr schwer, fast nicht korrekt zu interpretieren.
 
Natürlich ist bekannt, dass seit Jahrhunderten, ca. 900 Jahre Piwko von Piwo abgeleitet wird. Es ist ein Wortstamm. Im slawischen Raum ist Piwo Bier und ein Piwko ist ein kleines Bier.
 
Aber Piwo hat nicht nur mit Bier zu tun, sondern sinngemäß auch mit Flüssigkeit, siehe hier den Fluss Piwonia bei der Stadt Parczew, gutes Wasser, Trinken und Quelle im Tal.
Jedoch auch in schlesischen Grundbüchern heißen Flurnamen Piwna und in der Ukraine Piwny, Pivna und Piwala.
In der preußischen-litauischen Etymologie ist Pieva eine nasse Wiese,
aber auch lithauische Gewässernamen wie Pievys, Pivupies, Pievininis kommen in der Hydromia Europa vor. So auch der See Goldapiwo in Masuren.
In dem Buch „Zu Herkunft und Sprache der Prußen (Preußen) Autor Lothar Kilian 1980 S. 154, ist das Wort Piwentis = Treber
(nach dem Elbinger Vokabular, auf Seite 135 ist das Wort „piwa maltan“ Malz (Biermalz)  Auf Seite 105 ist das Wort „piwis“ gleich Bier (nach dem Elbinger Vokabular)
Das Wort „piwo“ wird der preußischen Sprache zugeordnet.
 
Als Preußen nennt man die Ureinwohner Ostpreußens.
Sie werden bereits in der „Germania“ des Tacitus unter der Bezeichnung „Aestü“ als tüchtiges Bauernvolk und Gewinner des Bernsteins erwähnt.
Zusammen mit Litauen, Letten und Kuren bilden sie die indogermanische Sondergruppe der Balten, deren Urheimat zwischen Ostpommern und der Duna zu suchen ist.
Um etwa 1000 vor Christus beginnt eine Aufspaltung der Balten in Westbalten, hier

Westbalten 

und Ostbalten Litauen-Letten.

Ostbalten

Als Folge der Ausbreitungen der Germanen verbleibt den Preußen das Gebiet zwischen der unteren Weichsel und Memel als Siedlungsraum.
Nach den Auseinandersetzungen (Kriege) mit den Polen unterliegen die noch heidnischen Prußen trotz langer verzweifelten Gegenwehr im 13. Jhd. Dem deutschen Ritterorden.
Sie gehen schließlich im Deutschtum auf.
Ihre teilweise überlieferte urtümliche Sprache erlischt um 17oo.
Der Name des Volkes aber lebt, zu „Preußen“ umgewandelt in alle Welt fort.
 
Als Kosename für Petro, Petrus, Pius und Piotr sagt man im altpolnischen, preußischen Piwko. So habe ich es gefunden in alten Urkunden: Petro dicto Piwko, Petro alias Pywo, Petrus alias Piwko.
 
Diese Kosenamen benutzte man auch als Beinamen oder es war der Familienname. So nennt sich in den polnischen Heraldikbüchern Nobilis Johannes Zastampowski alias Pywko im Jahre 1439, oder auch Piwko Tarnowski.
Piwko Glinski in der  Ortschaft Piwki im Jahre 1547. Piwko gibt es im Jahre 1576 in der Ortschaft Piwki im Bezirk Posen.
 
Das sich dieser Name in den Schreibweisen der Varianten zum Teil  sehr stark verändert hat ist nur allzu logisch. Durch die über Jahrhunderte immer wiederkommenden Kriegshandlungen, dadurch die vielfach erfolgten Grenzverschiebungen,  im Litauischen, Preußischen und Polnischen Bereich, andererseits durch sprachlich und phonetische, dialektische Sprache, sowie Fehler in den Kirchenbüchern, wie auch später in den Standesamtbüchern,
ergibt  heute eine Vielfalt vieler bekannter Schreibweisen, die jedoch eine gemeinsame Wurzel haben, „pic“ trinken, Piwo.
 
Hierzu eine kleine gesammelte, erforschte Auswahl:
 
Piwni, Piwny, Piwko, Pywko, Piwus, Piwek, Piwect,  Piffke, Piwo, Piva, Pivens, Piwli, Piwien, Piwa, Pywo, Pifke, Pitke, Pifko, Pitko, Pitker, Piwka, Piwki, Pitkever, Pewko, Pevko, Pevener, Pietko,
so auch Piwkowski, Piwakowski, Pifkowski, Piefkowski, Piffkowski, Pivkowski, Pivkovszky, Piwnicki,Pilkowski, Piekowski, Pietowski, Pitkowski, Bikowski, Pichowski , Pliekowski, Pichowski und ähnliche.
 
Diese Namen sind verbreitet in Polen, Jugoslawien, Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Kanada und Ukraine.
In Russland wie auch Weißrussland sind noch nicht bekannt.
 
Erstellt: 01.07.2006
Ergänzt: 09.04.2012


 

 

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